PLA (Polylactid)
PLA (Polylactid) ist ein biologisch abbaubarer Kunststoff, der aus erneuerbaren Rohstoffen wie Maisstärke oder Zuckerrohr hergestellt wird. Es gehört zu den am häufigsten verwendeten Materialien im 3D-Druck, insbesondere für den FDM-Druck (Fused Deposition Modeling), und überzeugt durch seine einfache Handhabung und umweltfreundlichen Eigenschaften.
Vorteile von PLA:
- Einfache Verarbeitung: PLA lässt sich leicht drucken und benötigt keine beheizte Druckplatte.
- Umweltfreundlich: Hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen und biologisch abbaubar.
- Geringe Verformung: Minimales Warping, ideal für präzise und detailreiche Drucke.
- Vielfältige Farben: Verfügbar in einer breiten Palette von Farben und Variationen.
- Geruchsarm: Während des Drucks entstehen kaum unangenehme Gerüche.
Nachteile von PLA:
- Geringe Hitzebeständigkeit: PLA beginnt bereits bei Temperaturen ab etwa 60 °C weich zu werden, was es für Anwendungen in warmen Umgebungen ungeeignet macht.
- Spröde: PLA ist weniger flexibel und kann bei hoher Belastung oder Stößen brechen.
- Nicht langlebig unter extremen Bedingungen: UV-Strahlung und Feuchtigkeit können das Material über längere Zeit abbauen.
Anwendungsbereiche:
PLA eignet sich hervorragend für Prototypen, Modelle, Dekorationen und Anwendungen, bei denen Umweltfreundlichkeit und einfache Verarbeitung im Vordergrund stehen. Für mechanische Teile oder anspruchsvollere Anwendungen ist PLA jedoch nur bedingt geeignet.
PETG (Polyethylenterephthalat-Glykol)
Vorteile von PETG:
- Hohe Zähigkeit und Schlagfestigkeit: PETG ist weniger spröde als PLA und hält mechanischer Belastung besser stand.
- Chemikalienbeständig: Resistent gegenüber vielen Säuren, Laugen und Lösungsmitteln.
- Hitzebeständiger als PLA: Temperaturbeständig bis ca. 70–80 °C, wodurch es für viele technische Anwendungen geeignet ist.
- Gute Maßhaltigkeit: Geringes Warping und Schrumpfen beim Drucken.
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Lebensmittelecht (teilweise): Einige PETG-Filamente sind lebensmittelecht, je nach Hersteller und Druckbedingungen.
Nachteile von PETG:
- Fadenziehen (Stringing): PETG neigt beim Drucken zu Fädenbildung, was saubere Drucke erschweren kann.
- Empfindlich bei falscher Kühlung: Zu starke oder falsche Kühlung kann die Schichthaftung beeinträchtigen.
- Kratzanfällig: Die Oberfläche kann leicht verkratzen, besonders bei glänzenden Varianten.
Anwendungsbereiche:
PETG eignet sich ideal für funktionale Prototypen, technische Bauteile, Gehäuse, Behälter, Schutzabdeckungen und Outdoor-Komponenten. Es verbindet einfache Verarbeitung mit erhöhter Robustheit und ist somit eine ausgezeichnete Wahl für Anwendungen, bei denen PLA zu schwach und ABS zu anspruchsvoll ist.
ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylat)
ASA ist ein technischer Kunststoff, der sich besonders durch seine hohe Witterungsbeständigkeit und UV-Stabilität auszeichnet. Er ist dem ABS sehr ähnlich, bietet jedoch zusätzliche Vorteile für den Außeneinsatz. ASA eignet sich hervorragend für funktionale und langlebige Anwendungen, die auch unter direkter Sonneneinstrahlung oder im Freien bestehen müssen.
Vorteile von ASA:
- UV- und witterungsbeständig: Ideal für Anwendungen im Außenbereich – vergilbt nicht und bleibt formstabil.
- Hohe Festigkeit und Zähigkeit: Sehr robust und schlagfest, vergleichbar mit ABS.
- Gute chemische Beständigkeit: Unempfindlich gegenüber vielen Ölen, Fetten und Chemikalien.
- Hohe Temperaturbeständigkeit: Formstabil auch bei höheren Umgebungstemperaturen (ca. 90–100 °C).
- Saubere Oberflächen: Lässt sich gut nachbearbeiten (z. B. schleifen, lackieren).
Nachteile von ASA:
- Druckbedingungen anspruchsvoll: Neigt zu Warping und Rissbildung – ein geschlossener Bauraum wird empfohlen.
- Geruchsentwicklung beim Drucken: Während des Drucks können unangenehme Dämpfe entstehen – gute Belüftung notwendig.
- Geringere Verfügbarkeit in Farben: Im Vergleich zu PLA oder PETG ist die Farbauswahl oft eingeschränkter.
Anwendungsbereiche:
ASA eignet sich ideal für langlebige technische Bauteile, Gehäuse, Außenkomponenten, Fahrzeugteile, Beschilderungen und andere Anwendungen, die dauerhaft Witterung und UV-Strahlung ausgesetzt sind. Es ist die erste Wahl, wenn PLA oder PETG im Außenbereich nicht standhalten.
Carbon-Filament mit PETG-Basis
Carbon-Filament mit PETG-Basis ist ein Verbundwerkstoff, bei dem PETG (Polyethylenterephthalat-Glykol) mit feinen Kohlefaserpartikeln verstärkt wird. Diese Kombination verleiht dem Material eine außergewöhnliche Festigkeit, Steifigkeit und gleichzeitig die Vorteile von PETG, wie einfache Verarbeitbarkeit und chemische Beständigkeit. Es eignet sich ideal für anspruchsvolle technische Anwendungen.
Vorteile von Carbon-Filament mit PETG:
- Hohe Festigkeit und Steifigkeit: Die Kohlefaserverstärkung sorgt für zusätzliche Stabilität und reduzierte Verformung.
- Leichtes Material: Trotz der Festigkeit ist das Material leicht und eignet sich gut für technische Bauteile.
- Hitzebeständigkeit: Höhere Wärmeformbeständigkeit als reines PETG, ideal für Anwendungen unter moderater Hitzeeinwirkung.
- Geringes Warping: Durch die PETG-Basis bleibt das Material auch bei größeren Drucken stabil.
- Attraktive Oberflächenstruktur: Matte, hochwertige Optik durch die Kohlefaserpartikel.
Nachteile von Carbon-Filament mit PETG:
- Abrasion: Die Kohlefaserpartikel sind stark abrasiv und können herkömmliche Messingdüsen schnell abnutzen. Der Einsatz von gehärteten oder Edelstahl-Düsen ist erforderlich.
- Höhere Kosten: Carbon-Filamente sind teurer als Standardmaterialien.
- Drucktemperatur: Erfordert eine höhere Drucktemperatur als PLA oder herkömmliches PETG.
- Sprödigkeit: Die Steifigkeit des Materials kann dazu führen, dass es bei hohen Stoßbelastungen bricht.
Anwendungsbereiche:
Carbon-Filament mit PETG-Basis eignet sich hervorragend für funktionale Prototypen, Bauteile mit hohen mechanischen Anforderungen, Drohnenkomponenten, Gehäuse und andere Anwendungen, bei denen Leichtigkeit, Stabilität und eine ansprechende Optik gefordert sind. Es ist besonders beliebt im technischen und industriellen Bereich.